Weihnachten – Navidad

Für mich ist Weihnachten mit ausgesprochen unangenehmen Gefühlen verbunden. Das hat hauptsächlich mit entsprechenden Erinnerungen an Weihnachten in meinem Elternhaus zu tun. Was sich dort abgespielt hat, war sicher extrem, hat aber mit der Art und Weise zu tun, wie Weihnachten in Deutschland gefeiert wird. Seit der Zeit des Biedermeier, also seit rund 200 Jahren, ist die deutsche Weihnacht ein Fest der heiligen Familie, sprich der Kleinfamilie. Die wird gefeiert. Das gilt besonders für den 24. 12., den Heiligen Abend. Auch als Friedensfest wird der Weihnachten begangen, was bedeutet, dass das Fest konfliktfrei zu sein hat und “besinnlich”.

Dabei war Weihnachten auch in unseren Breiten in der vorbiedermeierlichen Zeit ein öffentliches Fest mit fröhlichen Umzügen. Da konnten alle mitfeiern, ob sie eine Familie hatten oder nicht. Weihnachtsfeiern für Einsame waren schlicht nicht nötig. Braucht man ja nicht, wenn man keine Einsamen produziert.

Komisch, dass sich die Forschung diesen vorbiedermeierlichen Weihnachtsbräuchen nicht zuwendet, bzw. mit ihren Ergebnissen nicht durchdringt.

Aber biedermeierlich besinnlich geht es in anderen Ländern nicht unbedingt zu. Warum auch? Schließlich geht es um die Geburtstagsfeier von Jesus, also eine Geburtstagsparty.

Hier kommt ein Beispiel aus Spanien. Es stammt aus dem Jahr 1994.

Bleibt noch zu sagen, dass ich als Touristin bzw. Sprachschülerin in Conil de la Frontera gleich zwei Einladungen für den 24. 12. hatte. Das hat weniger mit meiner Person zu tun,

sondern eher mit dem Charakter der Weihnachtsfeier dort. Eine Person mehr oder weniger ist auf einer Geburtstagsparty kein Problem. Und darum geht ´s ja am 24. 12.

Wer mehr über die heiteren und lustigen spanischen Weihnachtslieder erfahren möchte, suche im Internet gerne mal unter „Villancicos“. Texte könnte es im örtlichen Instituto Cervantes geben, wie sie hie und da in Deutschland zu finden sind.